Schreibtisch mit Persönlichkeit

Mein Schreibtisch hat also Persönlichkeit. Wieso auch nicht. Als ich mich ihm eben mit meinem Tee in der Hand zum ersten Mal genähert habe, höre ich ihn in mir: „mit Untersetzer.“, nicke, drehe um und hole einen. Ob sich gerade eine Erkältung anbahnt, ist nach mehreren Tagen immernoch nicht klar – die Spannung.. – und so stehe ich für ein Taschentuch nochmal auf – doch auch da: „nein. sowas berührt mich nicht.“ (sonstige Elektronik übrigens ebenfalls nicht)
Okay, also nur Notizbücher, Bücher, Füller und das ist es mit Sicherheit gewesen.

Nicht, daß ich mich hier anders einrichten wollte, doch daß er sich gleich so klar bemerkbar macht mit seinen Grenzen, das gefällt mir. Davon schneide ich mir eine Scheibe ab (wenn er mal nicht hinsieht, will ich schreiben, doch er bekommt alles mit und schüttelt nur schmunzelnd mit dem Kopf – er ist da, um mich zu fordern und zu fördern und das nimmt er ernst – und hintergehen will ich ihn schließlich auch nicht). Oh, das wird eine Zusammenarbeit. Zauberhaft. Das ruft nach einem Tee auf Balkonien um mich in mich lächelnd auf liebevolle Art zu wappnen, obgleich ich weiß, daß es mich von A bis Z sowie alle Umlaute auf absehbare Zeit mehr fordern wird. Das Fördern, das Geförderte, sehe ich dann rückblickend, irgendwann.